Pressemitteilung
VHS-Initiative adressiert an Stadtrat:
Konkrete Sanierungsschritte statt unverantwortlicher Verwahrlosung
Tag des offenen Denkmals letzte Woche, 6-jähriges „Jubiläum“ der Schließung diese Woche. Mit Ihrem aktuellen Flugblatt wenden sich die Initiative „Erhalt unserer VHS in der MüGa“ direkt an die Mitglieder des Rates. Sie thematisieren die langanhaltende Hängepartie um das denkmalgeschützte Gebäude. Unwilligkeit seitens der vorherrschenden Politik und daraus folgender Untätigkeit der Verwaltung führt zu anhaltendem Unverständnis in der Bürgerschaft, weil ihr eindeutiger Entscheid an der Wahlurne 2019 nicht umgesetzt wurde.
Konkrete Vorschläge, die Sanierung des Gebäudes durch Förderprogramme anzugehen, wurden unlängst genauso abgelehnt, wie die Anbringung einer kostenlosen Plakette des Denkmalamtes. Die Initiative fordert der Mülheimer Bevölkerung die Chance zu geben, sich ein eigenes Bild von dem Zustand des Gebäudes zu machen und setzen sich für die Öffnung spätestens zum Tag des offenen Denkmals 2024 ein.
Anlässlich der Ratssitzung am Donnerstag versucht nun die Initiative ein weiteres Mal, mit den politisch Verantwortlichen der Stadt in einen konstruktiven Dialog zu kommen.
13.09.2023
SPD lehnt Anbringung einer Denkmalplakette ab
Antrag für den Planungsausschuss der Stadt Mülheim/Ruhr am 5.9.23
zum ständigen Tagesordnungspunkt „Stadtbild- und Denkmalpflege“
Beschlussvorlage:
Der Ausschuss beauftragt die Verwaltung, an dem Denkmal der VHS an der Bergstraße endlich eine offizielle Denkmalplakette an gut sichtbarer Stelle durch den ImmobilienService der Stadt
Mülheim anbringen zu lassen, und zwar möglichst Anfang September vor dem 10. September 2023 als dem diesjährigen „Tag des offenen Denkmals“.
L. Reinhard, MBI-Vertreter im Planungsausschuss
Stadtsprecherin Tanja Schwarze meinte dazu: „Wenn der Ausschuss es beschließt, wird der Immobilienservice eine Denkmalplakette an der alten VHS anbringen.“
Im Planungsausschuss wurde der Antrag durch die Gegenstimmen der SPD-Mitglieder abgelehnt.
Pressemitteilung
BI „Erhalt unserer VHS in der MüGa“ bewirbt sich für den Mülheimer Heimatpreis 2023
Die Bürgerinitiative "Erhalt unserer VHS in der MüGa" gründete sich 2014 und setzte 2019 den Bürgerentscheid "Sollen VHS-Grundstück und -Gebäude in der MüGa im Eigentum und Besitz der Stadt Mülheim bleiben und der VHS-Betrieb dort wieder aufgenommen werden?" erfolgreich durch.
Die Bürgerinitiative engagiert sich mit langem Atem für die Umsetzung des Bürgerentscheides. Sie erfüllt dabei auszeichnungswürdige Kriterien wie „Gestaltung eines zukunftsweisenden Zusammenlebens von Menschen unterschiedlichen Alters sowie sozialer und kultureller Herkunft, Attraktivitätssteigerung öffentlicher oder öffentlich zugänglicher Orte und Plätze, Begeisterung schaffen für lokale Besonderheiten“ sowie Beiträge zur Klimaanpassung
Insbesondere in diesem Jahr gibt die BI Impulse für eine tatkräftige Wertschätzung des Denkmals und für konkrete Sanierungsschritte in die Stadtgesellschaft inkl. Politik und Verwaltung zu geben. So organisierte sie eine sehr gut besuchte Veranstaltung mit dem LVR-Amt für Denkmalschutz, prüfte den Zugang zu Fördermitteln, begründete die Zusammenarbeit mit einem Mülheimer Architekturbüro und konnte ein 1:87-Modell des Gebäudes präsentieren. Weitere Schritte u. a. in Form von Workshops unter Einbeziehung der Bürgerschaft sind bereits geplant.
19.08.2023
Pressemitteilung
„Mit dem Dach beginnen“ - „Initiative Erhalt unserer VHS in der MüGa“ fordert Stadt zu ersten machbaren Sanierungsschritten auf / OB lehnt ab
„Um die leidlich bekannte Problematik des Gebäudes der denkmalgeschützten VHS an der Bergstraße endlich praktisch anzugehen, schlagen wir Ihnen als ersten Schritt vor, zunächst mit dem Dach zu beginnen.“ Damit beginnt eine Anregung der Initiative „Erhalt unserer VHS in der MüGa“ für die Stadtverwaltung.
Hintergrund ist die nunmehr seit Jahren andauernde Hängepartie um das Gebäude, bei dem besonders der Kämmerer gerne auf die leeren Stadtkassen verweist. Die Initiative hat jedoch eher eine Unwilligkeit ausgemacht, sich mit entsprechenden Fördermöglichkeiten durch Programme des Bundes- und Landes auseinanderzusetzen. Diese können dann wiederum die Sanierungskosten der Kommune erheblich reduzieren. Die Umsetzung einer solchen Maßnahme tangiert die Erstellung eines detaillierten Nutzungskonzepts nicht, zumal ein Großteil aus dem bekannten VHS-Betrieb (Bürgerentscheid von 2019) bestehen soll.
Dach- und Fassadenbegrünungen gelten längst als anerkannte Maßnahmen gegen den urbanen Klimawandel. Sie erzielen Kühlungseffekte, halten Starkregen zurück und bieten Rückzugsbereiche für Vögel und Insekten. Die Stadt selber fordert private Immobilien-eigentümer auf aktiv zu werden, handelt jedoch bei ihrem eigenen Bestand wenig zukunftsträchtig. Die Volkshochschule an der Bergstraße erhielt bereits in den 90er Jahren ihr einmaliges, 1.700 m² großes, Gründach. Hinzu kommen weitere Pflanzbereiche auf den Terrassen. Diese weitsichtigen Investitionen werden schon lange nicht mehr gepflegt.
Durch einen Kontakt zum Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG) konnte die Initiative erfahren, dass dort eine kompetente Beratungsstelle auch die Stadt Mülheim an der Ruhr hinsichtlich der vielfältigen Programme und ihrer Beantragung unterstützen kann. In ihrem Schreiben vom 1. Juni forderte sie deshalb den Oberbürgermeister auf, in dieser Sache tätig zu werden und bietet an, gemeinsam „die Förderlandschaften nach weiteren Mitteln zu durchforsten“.
Dessen Antwort vom 3. Juli lautet nun, es fehle ein Grundsatzbeschluss des Rates und ein Investor. In der WAZ vom 9. März hatte der Kämmerer noch behauptet behauptet, es lägen akute Dach- und Wasserschäden vor und ein erneutes Gutachten angekündigt.
Die Initiative vertritt die Meinung, dass der Kämmerer und Chef des ImmobilienServices durch sein Nicht-Handeln den Gebäudeverfall wesentlich beschleunigt. Von dieser Sorgfaltspflicht gegenüber der denkmalgeschützten VHS sei er auch nicht durch den Hinweis auf weitere sanierungsbedürftige öffentliche Gebäude befreit.
13.07.2023
Unser H0-Modell der VHS ist fertig! Der Erbauer Dieter Wienke hat sein Herzblut darein gelegt.
Link zur WAZ >>> https://www.waz.de/staedte/muelheim/warum-muelheims-vhs-im-neuen-glanz-erstrahlt-id238766271.html
Die erste
Präsentation fand im Rahmen der
ExtraSchicht 2023 in der Alten
Dreherei, Samstag, 24. Juni, statt. Weitere Besichtigungsmöglichkeiten nennen wir euch auf unserer Facebookseite
https://www.facebook.com/RettetdieVHS/
Angeregte Diskussionen über das weitere Vorgehen in Sachen VHS in der Bergstrasse. Ergebnis:
Sanieren ist möglich und muss jetzt geplant werden!
Dafür bereiten wir einen Workshop mit Fachleuten vor.
Stadt weiter auf Zerstörungskurs - Erneute Verlängerung der openPetition beschlossen!
Die Signale von der Verwaltungs- und Politikseite verheißen nichts Gutes. Der Kämmerer wird demnächst mit einer finalen Aufstellung versuchen, das Baudenkmal als nicht sanierbar „kaputt zu
rechnen“. Damit will er den Weg frei machen für Abriss und neues „Investoren-Kapital“. Flankiert wird dies vom Geraune des Schwarz-Grünen-Bündnisses. Unser Bürgerentscheid von 2019 würde so
komplett politisch untergepflügt werden und in Vergessenheit geraten.
Die Initiative hat beschlossen diesen Bestrebungen mit konstruktiven Beiträgen zu begegnen. Wir sind bestärkt durch die ungebrochene Unterstützungsbereitschaft unserer Bürger:innen, sichtbar
zuletzt bei der Veranstaltung am 30.03.23. Die Verwaltung hat sich bis dato nicht bequemt, Konzepte zu entwickeln und Fördermittel aufzutun. Sie hat noch nicht mal einen Dialog mit der Initiative
zu Stande bekommen. Also wollen wir selbst konstruktiv in die Vorlage gehen.
Beim nächsten Treffen der Initiative am 26. April, 16:30 Uhr, in der vier:zentrale, werden wir uns konkret mit
o einem realistischen Nutzungskonzept
o praktisch umsetzbaren Sanierungsschritten und
o einem zukunftsweisenden Weiterbildungsszenario auf dem Hintergrund der vielschichtigen Herausforderungen in Mülheim (Migration, Strukturwandel, ökologischer Umbau)
befassen. Diese Punkte sollen später in Workshop-Form behandelt werden und dann als Leitfaden für unser Ziel der Etablierung des VHS-Betriebs in der MüGa in einem wiederhergestellten,
denkmalwürdigen Gebäude dienen. Selbstverständlich freuen wir uns weiterhin auf neue, aktive Mitstreitende mit individuellen Impulsen und Fähigkeiten!
Die Auseinandersetzung um die VHS in der MüGa scheint sich also zuzuspitzen. Daher werden wir unsere laufende Petition noch einmal verlängern, um weiteren Menschen die Gelegenheit zu einem
aktuellen Votum zu geben.
Gute Resonanz und neuer Input bei unserer Veranstaltung "Denkmalschutz: Zukunft der VHS in der MüGa"
Voller Saal im Caruso: 100 Besucher:innen zeigten ihr ungebrochenes Interesse an der Frage, wie es mit Schutz und Wiederbelebung des einzigartigen Mülheimer
Baudenkmals weitergehen kann.
Zwar mussten die eingeladenen Dr. Hanke (Ruhrmoderne e.V.) und Frau Hausner (Baukunstarchiv) Corona bedingt absagen. Aber Theresa König vom LVR-Amt für
Denkmalpflege konnte uns über die bestehende Einschätzung und der daraus folgenden Verfahrensschritte aufklären. Ihr fachlicher Einsatz für die VHS an der Bergstraße sei auf jeden Fall gesetzt.
Ein simpler Durchmarsch von Abriss- und Neubauphantasien sei auf der Gesetzeslage nicht zu machen.
Erich Bocklenberg (ehem. Mülheimer Denkmalpfleger) wies in seinem Beitrag auf naheliegende Beispiele aus der 60-/70er Jahrearchitektur hin, in denen Sanierung und
Neunutzung gelungen ist – so die Sharounschule in Marl (www.youtube.com/watch?v=8WwOZ7WemMI) und das DOC in Dortmund (eller-eller.de/das-kulturelle-gedaechtnis-westlb-doc/).
Die Diskussionsbeiträge aus dem Publikum waren vielfältig. U. a. wurde das aktuelle „Provisorium“ an der Aktienstraße als untauglich für eine echte Bildungs- und
Begegnungsstätte identifiziert, es wurde auf die in der MüGa CO2-gebundene „Graue Energie“ hingewiesen sowie die Ernsthaftigkeit von Kommunalpolitik und -verwaltung in dieser Herzensangelegenheit
für viele Bürger:innen hinterfragt.
Alles in allem eine Mut machende Veranstaltung, die uns neuen Schwung gibt!
An die engagierten Menschen unserer - eigentlich - schönen Stadt:
Seit dem Petitionsstart ...
* Haben wir viel Zuspruch der Mülheimer Bürgerinnen und Bürger an unserem Stand auf dem Adventsmarkt erhalten.
* Der DGB hat unser Anliegen zum ersten Mal offen positiv unterstützt.
* Unser Landtagsabgeordneter hat kritische Fragen zum Vorgehen der Stadt gestellt.
* Ein Ratsmitglied aus der SPD teilt unsere Petition.
* Und auch eine Partei der Ratskoalition signalisiert eine konstruktive Haltung.
* Und es gibt Gespräche zur Vernetzung verschiedener Initiativen in Mülheim zwecks nachhaltiger BürgerInnenbeteiligung.
Immerhin!
Und weil wir uns im Blick auf das kommende Frühjahr noch weiteren Zulauf für unsere Petition, einschließlich vieler toller Kommentare, erhoffen, haben wir das Abschlussdatum auf den 1.05.23 verschoben.
Kommentare zur Antwort der Unteren Denkmalbehörde (s. o.) auf unserer Facebook-Seite:
„Es scheint mir durchaus nachdenkenswert, ob -- angesichts der inzwischen skizzierten Gefahrenlage am Dach -- der Satz "Notwendige Unterhaltungsmaßnahmen sind im laufenden Bestand kontinuierlich erfolgt", stimmen kann. Es wäre womöglich die Aufgabe der Politik, sich diese lückenlos kontinuierlichen Maßnahmen seitens des Immobilienservices einmal genau aufzeigen zu lassen und diese der Öffentlichkeit nachzuweisen.“
„Das Dach war ja schon vor der Schließung undicht. Es scheint ja dann nicht repariert worden sein. Das müsste wirklich mal überprüft werden.“
„..Nach all dem Gezerre um das Gebäude muss man vermuten, dass der wahre Dachschaden genau gegenüber, auf der anderen Ruhrseite zu finden ist.“
Aus einem der zahlreichen Leserbriefe an die WAZ. Nach der unrühmlichen Erklärung von Verwaltung und Politik am 14.11.22, den Denkmalschutz wieder rückgängig machen zu wollen.
VHS-MANIFEST 2022
Forderungen der BI
„Erhalt unserer VHS in der MüGa“
Wie stellt sich die Lage dar?
Die Stadtverwaltung Mülheim hat nun die Katze notgedrungen aus dem Sack gelassen: Nach Ablauf einer Schamfrist lebt ein altes Vorhaben wieder auf. Schon 2014 wollte die Mülheimer Stadtführung das VHS-Grundstück an eine Bildungseinrichtung verkaufen. Damals war es die Sparkassenakademie, heute ist man vorsichtiger und hält den Interessenten lieber geheim. Politische Rückendeckung versuchte man sich zunächst in nichtöffentlichen Sitzungen zu sichern, um so lange wie möglich eine öffentliche Empörung zu vermeiden. Als dies nicht gelang, wurde kurzfristig ein Gespräch mit der BI herbeigeführt. Dabei wurde deutlich gemacht, dass der 2017 hinzugekommene Tatbestand der Denkmaleigenschaft oder der 2019 getroffene Bürgerentscheid angesichts leerer Haushaltskassen einen Abriss nicht verhindern werden, und dass die Stadt mit politischer Hilfestellung des Landes sich von allen Pflichten befreien lassen will.
Was folgt nun daraus?
Die Stadtverwaltung in ihrer Rückwärtsgewandtheit hat bisher durch Aussitzen demokratische Spielregeln unterlaufen, um ihre Absicht umzusetzen, als Last empfundenes städtisches Eigentum loszuwerden. Einen tatsächlichen finanziellen Fortschritt hat sie bisher dadurch nicht erzielt, auch wenn sie wertvolle Liegenschaften, wie z.B. die Ostruhranlagen, die Jugendherberge am Kahlenberg oder das Rathaus in Dümpten aus ihrer Hand gegeben hat. Mülheim ist immer noch die höchst verschuldete Stadt in NRW. Das Herabwerten der VHS an der Bergstraße ist nur der nächste Schritt. Gefährdet ist nämlich nicht nur das Gebäude selbst, sondern auch die gesamte städtebauliche Situation, geprägt von Gemeinbedarfseinrichtungen mit zentraler Bedeutung für die Stadtgesellschaft. Ein Hineinpflanzen privater Nutzungsansprüche wird auf die Zukunft der MüGa nachteiligen Einfluss nehmen. Dies gilt es zu vermeiden.
Die Stadt instrumentalisiert seither Gutachten, schürt vermeintliche Interessenkonflikte, beansprucht ein Faktenmonopol und verhindert Transparenz. Es hat Jahre gedauert, bis der Architekt des Gebäudes sein Bauwerk besichtigen durfte, ein Zugeständnis, das man ihm als Urheberrechtsträger lange nicht gewähren wollte. Deutliches Beispiel ist auch das Wirtschaftlichkeitsgutachten aus dem Jahre 2019. Es beschreibt eigentlich nur, dass es mit weit reduzierten Bauvolumen billigere Möglichkeiten gibt, eine VHS zu betreiben. Welch banale Erkenntnis, wenn die Vergleichsobjekte weniger als halb so groß sind! Es stellt aber auch klar, dass eine Sanierung der VHS möglich und machbar ist. Zurzeit bezeichnet die Stadt den Bau daher lieber als "dysfunktional". Die heutigen Räumlichkeiten der
VHS an der Aktienstraße machen anschaulich, was mit dysfunktional gemeint sein kann.
Und wenn alles nicht hilft, verweist die Stadt auf die hohen Energie- und Betriebskosten des Gebäudes, und setzt darauf, dass die aktuellen Sparsamkeitsappelle auch ihre Wirkung zeigen, um die Mülheimer Bürger*innen umzustimmen oder zum Stillhalten zu bewegen. Kein Wort zu den denkmalverträglichen Methoden, die es möglich machen können, Energiekosten auch im Bestand der VHS zu minimieren, kein Wort dazu, dass Umbau statt Neubau heute klimapolitisch das Baugeschehen bestimmen muss. Wenn wir betrachten, welche nutzbaren Gebäude zum Abriss stehen oder stehen könnten, in der Parkstadt, im Ruhrbania-Baufeld 4, auf den Grundstücken von Vallourec usw., dann ist hier ein Umdenken erforderlich, wenn die Stadt sich den drängenden klimaschützenden Aufgaben stellen will.
Was fordern wir?
- Stopp weiterer Zerstörung der Bausubstanz der VHS und Abkehr von der Übertragung und Privatnutzung städtischen Eigentums im MÜGA-Umfeld.
- Entwicklung von zeitgemäßen, klimaschonenden Erhaltungs-strategien für das VHS Gebäude und dessen nachhaltige, nieder-schwellige Nutzung für Kultur und (Erwachsenen-)Bildung unter Mitwirkung der BI.
- Umbau statt Neubau, Wahrung der Ziele des Bürgerentscheids.
- Konkrete, nachvollziehbare Darlegung möglicher Förderungswege zur Mängelbeseitigung und Modernisierung des Gebäudes.
- Aufrechterhalten des Denkmalschutzes.
Wie soll es weitergehen?
Eine aufsichtsbehördlich stattgegebene Löschung der Eintragung eines im öffentlichen Besitz befindlichen Bauwerks in die Denkmalliste wäre ein Armutszeugnis für Stadt und Land, bedeutet die Leugnung einer fachlich festgestellten Eigenschaft und steht im Widerspruch zum Anliegen des Denkmalschutzes. Durch den Bürgerentscheid wurde das öffentliche Interesse an der Erhaltung deutlich untermauert. Verluste an baukulturellen Werten der Stadt sind unwiederbringlich und schaden dem Ansehen der Stadt nachhaltig. Sie vergrößern den Abstand zu den Kommunen, die in der Lage sind ihre Kulturgüter zu erhalten. Die bisherige Befragung von vier oder fünf potentiellen Nutzern ist zudem völlig unzureichend für die Entscheidung über das Schicksal des Gebäudes. Angesichts dieser bedrohlichen Entwicklung begrüßen wir das Angebot der Stadt zu weiteren Gesprächen in der Hoffnung auf ein stärker zukunftsorientiertes Denken unter den Verantwortlichen, erwarten aber nicht vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden.
Mülheim an der Ruhr, im November 2022