Warum gründete sich die BI:

Die Stadt Mülheim hat u.a. das Grundstück ihrer Volkshochschule als Standort für die neue Sparkassenakademie angeboten. Um dieses Angebot, das durch einen Dringlichkeitsbeschluss ohne sachgemäße Information und Diskussion in den städtischen Gremien zustande kam, gibt es seitdem eine heftige öffentliche Diskussion in der Stadt Mülheim, wie Sie auch der Presse entnehmen konnten.

 

Wie stellt sich die Verwaltung den Betrieb der VHS in der Zukunft vor?

Bildungsdezernent Ulrich Ernst hofft auf ein regionales Konzept und das sich die Städte Essen, Oberhausen und Mülheim darüber bis zum Ende des Jahres verständigen. Zitat: „Schaffen wir das nicht, werde Ich eine reine Mülheimer Lösung erarbeiten und vorschlagen“ sagt Ernst. Neben der regionalen Lösung gibt es als VHS-Zukunftsmodell noch die Verteilung der Weiterbildung auf die Stadtteile bei Beibehaltung eines kleinen zentralen Büros und auch die Eins-zu-Eins-Verlagerung in ein anderes öffentliches Gebäude. Zitat aus der Westen vom 01.07.2014, Artikel: Mülheim wirbt mit Top-Grundstücken um Sparkassen-Akademie.

Seit die Pläne der Stadt-Verwaltung zum Gebäude Bergstraße 1 öffentlich wurden, haben sich die Verwaltung und die sie tragenden Parteien immer mehr von den oben genannten Aussagen distanziert und präferieren nun einen zentralen Standort für die VHS, ein genaues Konzept liegt aber bisher nicht vor.

 

Nachdem die Ansiedlung der Sparkassen-Akademie am geplanten Standort, vor allem durch die Aktivitäten der BI scheiterte, brachte die Verwaltung das neue „Stadtquartier“ auf dem ehemaligen Kaufhofareal Ende November 2015 als neuen VHS-Standort ins Spiel. Dieses Ansinnen wurde jedoch, wegen der hohen Mietforderungen, verworfen.

 Thomas Grell

Erhalt unserer VHS in der Müga in Sichtweite ?!

Am 20.01.2016 traf sich die BI, obwohl der Umzug der VHS ins neue Stadtquartier vom Tisch war, zur Beratung über das weitere Vorgehen zum Erhalt der VHS im Handelshof Mülheim.

Auch dieses Treffen war sehr gut besucht. Wir einigten uns darauf, weiter in „Hab-Acht- Stellung“ zu bleiben, falls die Verwaltung einen neuerlichen Versuch machen sollte, das derzeitige VHS-Gebäude, insbesondere das Grundstück zu vermarkten. Auch der später folgende Artikel über das Treffen in den Mülheimer Printmedien war neutral bis wohlwollend gestaltet. Durch die Berichte wurde auch klar, dass die Verwaltung mit einem erheblichen Widerstand gegen eine Vermarktung des VHS-Gebäudes und des angrenzenden Müga-Geländes zu rechnen hat.

 

Ein erneuter Versuch der FDP, die VHS-Debatte in der Ratssitzung am 28.01.2016 am köcheln zu halten, scheiterte.

Am 04.02.2016 meldeten dann beide Mülheimer Printmedien: „Stadt plant weiter mit jetzigem VHS-Bau“ , Herr Ernst sagte: „Eine Alternative zum Standort an der Müga ist derzeit nicht in Sicht“.

Nun muss die Verwaltung den Worten auch Taten folgen lassen und endlich mit den lange verschobenen Arbeiten bezüglich des Brandschutzes und der Trinkwasseranlage beginnen.

Am 14.07.2016 erschien folgende Meldung in der WAZ: Nun endgültig: VHS wird Denkmal. Rheinisches Amt für Denkmalpflege hat Antrag an die Stadt gestellt.

Das Rheinische Amt für Denkmalpflege will Mülheims VHS unter Denkmalschutz gestellt sehen. Oberbürgermeister lässt Frage der künftigen Nutzung weiter offen. Hier der Artikel aus „der Westen.de“

Nun endgültig: Mülheimer VHS wird Denkmal

Die Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI) wussten schon in der vergangenen Woche, dass bei der Stadt kurz vor Fristablauf ein Brief der Oberen Denkmalbehörde eintrudeln würde. Nun hat auch Planungsamtschef Jürgen Liebich bestätigt: Es liegt ein Antrag vor zur Eintragung des VHS-Gebäudes in die städtische Denkmalliste.

„Das ist gut so, denn unsere VHS braucht endlich Ruhe und nicht noch weitere Versuche, an das attraktive Grundstück am Müga-Rand zu kommen“, so MBI-Fraktionssprecher Lothar Reinhard. Er erinnerte daran, dass die MBI es waren, die im August 2014 – mit Unterstützung des ehemals obersten städtischen Denkmalschützers Erich Bocklenberg – beim Rheinischen Amt für Denkmalpflege beantragt hatten, die Denkmalwürdigkeit des 70er-Jahre-Baus zu prüfen. Auch mit der äußerst regen Bürgerinitiative „Erhalt unserer VHS in der Müga“ hatten sich die MBI, aber auch andere linke Gruppierungen stark gemacht für den Standort der Bildungsstätte in der Müga. Initiativen-Sprecherin Ingrid Ketzer forderte: „Jetzt wird es Zeit, dass die Stadt Geld für die Sanierung zur Verfügung stellt.“
OB Scholten: Auftrag, das Beste daraus zu machen

Die Stadt selbst gab am Mittwoch nur eine knapp formulierte Pressemitteilung heraus. „Nun haben wir zumindest Klarheit über das Gebäude“, ließ sich Oberbürgermeister Ulrich Scholten zitieren. „Das kostet uns zwar Geld, aber vielen Mülheimern ist an dem Gebäude in dieser Form auch gelegen.“ Nun habe man den Auftrag, das Beste daraus zu machen und zu überlegen, wie es weitergehen kann. Ausdrücklich betonte Scholten, dass damit aber noch nicht festgelegt sei, wie das Gebäude in Zukunft genutzt werde. Dies solle Beratungsgegenstand der nächsten Monate sein.

Planungsamtsleiter Jürgen Liebich, der auch die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt vertritt, kündigte derweil den Start des formellen Verfahrens zur Unterschutzstellung des Gebäudes an. So werde der städtische Immobilienservice als Eigentümer zunächst um Stellungnahme gebeten. Möglich sei nochmals, dass dieser wirtschaftliche Gründe gegen den Denkmalschutz vorbringe. Das LVR-Denkmalamt hat indes deutlich gemacht, dass „der Denkmalwert des Objektes unbestritten“ sei.

Liebich denkt die Theorie noch weiter, blickt darauf zurück, dass seinerzeit auch die Ruhranlagen von Ruhrbania als Gartendenkmal eingetragen gewesen sind. In der Abwägung der Interessen sei man dazu gekommen, dass der Ruhrbania-Bebauung ein höheres öffentlichen Interesse beizumessen gewesen sei. Den Denkmalschutz, so Liebich – er betont seine theoretischer Betrachtung – könne man „in der Regel nur aushebeln durch ein Bebauungsplanverfahren“.
SPD für Verbleib der VHS

Für einen solchen Fall kündigt Initiativen-Sprecherin den langen Atem des Widerstandes an. Sie glaubt aber nun nicht mehr an eine Gefahr für den Standort, ein Umdenken habe es ja schließlich auch bei der SPD gegeben. Deren Fraktionschef Dieter Wiechering untermauerte dies am Dienstag: „Ich gehe davon aus, dass die VHS dort bleibt.“ Gleichzeitig zeigte er sich „nicht berauscht“ von der Unterschutzstellung, „weil uns dies auch ein Stück gestalterische Freiheiten für neue Nutzungen nimmt und alles ein Stückchen teurer wird“.

Nun endgültig: Mülheimer VHS wird Denkmal | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:http://www.derwesten.de/staedte/muelheim/nun-endgueltig-muelheimer-vhs-wird-denkmal-id12004946.html#plx1010445092

Thomas Grell